Montag, 28. Februar 2011

Privat oder Öffentlich?

Normalerweise sind meine Notizen, die ich mir während Konferenzen oder Meetings mache, überschaubar bis nicht vorhanden. Eine Äusserung des stellvertretende Vorsitzenden der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Günter Krings, während der 3. Luftsicherheitstage ließ mich jedoch sofort nach meinem Stift greifen. Auch eine Justiziarin (schreibt man tatsächlich so) der Bundespolizei zeigte sich während einer der Pausen entzückt. Da der Abgeordnete Krings Dr. iur. ist, hier die Quelle für den nachtsehenden Text.

Der Gesetzgeber hat sich dabei nicht für eine Übertragung [der Aufgabe Luftsicherheit] an den Verwaltungshelfer entschieden, der der Verwaltung bei der Durchführung bestimmter Verwaltungsaufgaben hilft, gewissermaßen als verlängerter Arm, als Werkzeug. Verwaltungshelfer werden bekanntlich nicht selbständig tätig, sondern führen nur Hilfsarbeiten im Auftrag und nach Weisung einer Behörde durch, ihr Handeln wird dementsprechend auch der Behörde zugerechnet. Im Unterschied zum Verwaltungshelfer erfüllt der Beliehene selbstständig hoheitliche Aufgaben im eigenen Namen; er ist selbst Behörde und wie die juristischen Personen des öffentlichen Rechts Teil der mittelbaren Staatsverwaltung. Die Tätigkeit des beliehenen bleibt damit öffentlich-rechtlich und es handelt sich hier nicht um eine Privatisierung hoheitlicher Aufgaben.

Donnerstag, 10. Februar 2011

Studiengänge und sonstige Qualifizierungen

Das Argument der FDP gegen den Mindestlohn im Wach- und Sicherheitsgewerbe lautet: "Der Markt muss es richten." Spannend wird, wie der Markt mit den ins Kraut schießenden Qualifizierungen für Sicherheitsmanager umgehen wird.

Der von der BdSI imitierte Certified Security Manager scheint spannend. Ein Verein, der sich heute mangels Mitgliedern nicht mehr neu gründen könnte, vergibt nach einem modular aufgebauten Lehrgangsmodell das Zertifikat zum Security Manager. Inhaltlich interessant, im internationalen Vergleich eher unbedeutend.

In Baden-Württemberg und in Bayern haben sich die dortigen Verbände für Sicherheit in der Wirtschaft mit der Donau-Universität Krems zusammen getan und bieten ein Studiengang zum Master of Science in Security & Safety Management an. Kostet 13.900 € plus Nebenkosten. Und hat das Problem, dass lt. dem Informationssystem zur Anerkennung ausländischer Bildungsanschlüsse in Österreich eine Statusfestlegung nicht stattfindet. Will heißen, man darf sich den akademischen Grad auf die Visitenkarte drucken, für den höheren Dienst qualifiziert er beispielsweise nicht.

Bei der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin soll es nun im Herbst mit dem Master losgehen. Als nebenberuflicher Fernstudiengang dauert dieser 4 Jahre. Wer macht das, wenn es woanders fürs gleiche Geld schneller geht?

Ebenfalls in Berlin bezahlt die Deutsche Universität für Weiterbildung ihre Stipendiaten selber. So kostet der Studiengang zum M.A. Sicherheitswirtschaft und Unternehmenssicherheit nur noch 10.000 €. Und man hofft auf die Einfügung des § 10 (6) 9. Berliner Hochschulgesetzes. Das wäre in der Tat revolutionär und vor allem höchste Zeit.