Freitag, 26. Februar 2010

Manipulationsgesetze

Schneller in die falsche Richtung zu rennen ist das Eine. Alternativ kann man auch eines der acht Manipulationsgesetze nach Josef Kirschner anwenden. Dieser beschrieb bereits 1976 in seinem Buch "Manipulieren, aber richtig" die acht Gesetze der Menschenbeeinflussung. Eines dieser Gesetze ist das der steten Wiederholung. Wird etwas Falsches nur lange genug als richtig dargestellt, wird es in der Wahrnehmung irgendwann als richtig akzeptiert. Nichts anderes macht Securlog-Geschäftsführer Dr. Lothar Thoma, wenn er im Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin "Der Handel" wiederholt die Zertifizierung nach der DIN 77200 verteidigt.

Schon fast amüsant ist es, wenn Thoma erklärt, dass Securlog in jedem Standort eine IHK-geprüfte Werkschutzfachkraft haben muss, die sich um die Qualifizierung der Mitarbeiter kümmert. Es sei dahin gestellt, welche Befähigung man nach nur 4 Wochen Ausbildung zur Werkschutzfachkraft hat, um Mitarbeiter zu qualifizieren. Auch relativ unwichtig ist, dass Thoma nicht zu wissen scheint, dass bereits seit 2006 keine Werkschutzfachkräfte mehr geprüft werden.

Viel wichtiger: Nirgends in der gesamten DIN 77200 steht, dass sich geprüfte Werkschutzfachkräfte um die Qualifizierung der Mitarbeiter kümmern müssen. Richtig ist vielmehr, dass nach der Leistungsstufe 1 der Norm das gesamte Führungspersonal über eine der geprüften Werkschutzfachkraft gleichwertige oder höherwertige aufgabenbezogene Qualifizierung verfügen muss. Gleichwertig wäre heute die geprüfte Schutz- und Sicherheitskraft, höherwertig die Servicekraft, die Fachkraft und der Meister für Schutz und Sicherheit. Eine Promotion in Volkswirtschaft hingegen reicht nicht. Deshalb wäre es interessant zu erfahren, wer welche dieser Qualifikationen im Management von Securlog hat. Tatsache ist, dass aufgrund der Zertifizierung jeder Manager bei Securlog, der nicht über eine solche aufgabenbezogene Qualifizierung verfügt eine Nichteinhaltung der DIN 77200 bedeutet.

2 Kommentare:

  1. Guten Tag Herr Krause,

    nachdem Sie nicht müde werden, unsere Initiative zur Qualitätssteigerung zu kommentieren ohne diese je mit uns besprochen zu haben, möchte ich Sie zu einem persönlichen Gespräch einladen.
    Vielleicht gelingt es uns dann, einen Konsens über den Mehrwert und die Sinnhaftigkeit einer DIN 77200 für Geld- und Wertdienstleister zu erzielen.
    Ich werde Sie zur Terminvereinbarung kontaktieren.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Lothar Thoma

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  2. Guten Tag Herr Dr. Thoma,

    da Sie die Kommentarmöglichkeit genutzt haben erlaube ich mir auch hier kurz zu antworten. Ihr Vorschlag ist zumindest konstruktiv. Und ich bin sogar überzeugt, dass wir einen Konsens über den Mehrwert und die Sinnhaftigkeit einer DIN 77200 für Geld- und Wertdienste erzielen können. Viel spannender - aus meiner Sicht - ist allerdings über den Mehrwert und die Sinnhaftigkeit einer Zertifizierung über die Einhaltung der DIN 77200 für Geld- und Wertdienste zu diskutieren.

    Mit freundlichen Grüßen

    Alexander B. Krause

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