Montag, 2. November 2009

Foie Gras oder Semtex?

Normaler Weise ist es ja umgekehrt. Nämlich das Laien unreflektiert Maßnahmen als richtig akzeptieren wenn Experten diese als notwendig bezeichnen. Ab und zu ist es anders. Bereits Anfang 2008 haben Mediziner im British Medical Journal (BMJ) die Sinnhaftigkeit der Fluggastkontrollen hinterfragt. Nun kommt der Journalist Robert Lücke von der Financial Times Deutschland (FTD) zu ähnlichen Schlussfolgerungen - weil er das Essen im Flugzeug für "notorisch schlecht" hält:

Als autark speisender Passagier ist Ihr größtes Problem die Flugsicherheit. Auch wenn deren Bestimmungen und Gesetze mitunter kein normaler Mensch nachvollziehen kann: Skateboards, Angeln und mehr als eine Zahnpastatube sind verboten - aber im Laden hinter der Kontrolle darf man Glasflaschen kaufen. Was ist gefährlicher? Eine Attacke auf den Piloten mit einer Angel? Oder mit einer abgebrochenen Ginflasche?

Zum Glück dürfen Sie immerhin feste Nahrung mit an Bord nehmen. Am besten verstaut man diese ganz altmodisch in einer Tupperdose. Die ist zwar nicht besonders ansehnlich, aber für diesen Zweck durchaus nützlich. Schämen müssen Sie sich nicht, denn Glubschaugen bekommen sowieso alle neidischen Mitreisenden spätestens dann, wenn Ihr persönliches Bordmenü ausgepackt auf dem Klapptisch liegt: etwa ein paar Scheiben graved Lachs, dazu ein Minidöschen Kräutersoße.

Obacht: Letzteres darf nicht mehr fassen als 100 Milliliter und muss in einer durchsichtigen Tüte stecken, genau wie Ihr Nasenspray und Ihr Mundwasser. Möglich wäre übrigens auch ein Scheibchen Gänseleberpastete. Zu viel davon sollten Sie aber nicht mitnehmen - am Ende halten die Kollegen bei der Gepäckdurchleuchtung Ihre Foie gras für Semtex oder Schlimmeres.

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